Wasserkraft

Wie Wasser zu Strom wird ...

Die Nutzung der Wasserkraft hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Früher wurde die Energie des Wassers direkt mechanisch genutzt - zum Beispiel in Mühlen. Heute wird die gewonnene Energie mit Generatoren in Strom umgewandelt. Die Wasserkraft leistet einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung umweltfreundlicher, regenerativer Energie.

Für die Trinkwasserproduktion ist eine zuverlässige und wirtschaftliche Stromversorgung unerlässlich. Die Gewinnung regenerativer Energie aus Wasserkraft ist von daher ein wichtiges Betätigungsfeld von Wasserwerke Westfalen.

Physikalisches Grundprinzip bei der Nutzung von Wasserkraft ist die Umwandlung der Bewegungsenergie (Strömung) sowie der potenziellen Energie (Höhendifferenz an Aufstauungen) in nutzbare Energie. Dazu werden Turbinen eingesetzt, deren Bauform dem jeweiligen Einsatzgebiet angepasst ist. Prinzipiell wird zwischen Laufwasserkraftwerken und Speicherkraftwerken unterschieden.

Laufwasserkraftwerke, wie sie bei Wasserwerke Westfalen im Einsatz sind, nutzen die natürliche Strömung von Flüssen und Bächen. Sie liefern sichere, saubere Energie aus der fließenden Welle der Ruhr und leisten einen erheblichen Betrag zur CO2-Minderung. Je nach Wasserführung der Ruhr kann mit dem selbsterzeugten Strom nahezu die Hälfte des gesamten Eigenbedarfs von Wasserwerke Westfalen gedeckt werden. Mehr zum Thema Wasserkraft.

Die Stromproduktion aus Wasserkraft ist umso effizienter, je mehr Wasser möglichst gleichmäßig über das Jahr verteilt zur Verfügung steht und desto größer die Fallhöhe des Wassers ist. Um die potenziell nutzbare Energie zu erhöhen, findet eine Aufstauung durch Wehre statt. Hier liegt der einzige Nachteil der Wasserkraft. Durch den Bau dieser Querbauwerke wird die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers gestört. Wiederhergestellt wird diese durch Fischtreppen, auch Fischaufstiege genannt, wie sie bei Wasserwerke Westfalen für alle Wasserkraftanlagen gebaut wurden. Mehr Infos zu den Fischtreppen.

Die von Wasserwerke Westfalen betriebenen fünf Laufwasserkraftwerke stammen aus den Jahren 1922 (Westhofen), 1937 (Hengsen), 1942 (Echthausen), 1961 (Villigst) und 2008 (Fröndenberg).

 


Wasserkraftwerk Echthausen

Baujahr

1942

Wehranlage

2 Dreigurtschütze mit aufgesetzten Fischbauchklappen je 25 m Breite

Kaplanturbinen

2

Nutzleistung

je 800 kW

Gefälle

5,70 m

Schluckwassermenge je Turbine

18 m³/s

Generatoren

2 x 1.140 kVA, 5000 V

 


Wasserkraftwerk Fröndenberg

Baujahr

1914

Stilllegung

1972

Reaktivierung

2008

Wehranlage

2 Walzenwehre 25 m breit
1 Festwehr 32 m breit

Kaplanturbinen

1 (doppelt reguliert)

Nutzleistung

270 kW

Gefälle

2,3 m

Schluckwassermenge Turbine

14 m³/s

Generator

300 kVA, 400 V

 


Wasserkraftwerk Hengsen

Baujahr

1937

Wehranlage

3 Sektorwehrverschlüsse

Kaplanturbinen

2

Nutzleistung

je 1100 kW

Gefälle

5,5 m

Schluckwassermenge je Turbine

24 m³/s

Generatoren

2 x 1.500 kVA, 6000 V

 


Wasserkraftwerk Villigst

Baujahr

1961

Wehranlage

2 Sektorwehrverschlüsse

Kaplanturbinen

2

Nutzleistung

815 kW und 500 kW

Gefälle

4,9 m

Schluckwassermenge je Turbine

25 m³/s

Generatoren

1x 1000 kVA, 6000 V, 1 x 630 KVA, 6.000 V

 


Wasserkraftwerk Westhofen

Baujahr

1922

Umbau

2010/2011

Wehranlage

6 Schütze, davon 5 mit aufgesetzten Fischbauchklappen

Kaplanturbinen

2

Nutzleistung

je 630 kW

Gefälle

4,32 m

Schluckwassermenge je Turbine

17 m³/s

Generatoren

2 x 788 kVA, 6000 V