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AWWR – von der Quelle bis zur Mündung der Ruhr, PM im Rahmen der Vorstellung des Ruhrgüteberichts 2018 von AWWR und Ruhrverband

| Externe Pressemitteilung

Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR) ist seit Anfang 2019 mit dem Beitritt der Stadtwerke Winterberg ein Zusammenschluss von nun 18 Wasserversorgungsunternehmen, die als Interessensvertretung für eine mengenmäßig stets ausreichende sowie qualitativ einwandfreie Trinkwassererzeugung im Ruhreinzugsgebiet steht.

Mit Winterberg ist die AWWR jetzt durchgängig aufgestellt, von der Quelle der Ruhr bis zu ihrer Mündung. Ihre Mitgliedsunternehmen versorgen insgesamt rund 4,5 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie im Ruhreinzugsgebiet mit Trinkwasser von bester Qualität, im letzten Jahr mit insgesamt 238 Mio. m³.

Klimawandel – Trinkwasserversorgung als wichtiges Zukunftsthema
Der Klimawandel ist belegt und messbar in Deutschland und in unserer Region angekommen. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen die für das Berichtsjahr 2018 außergewöhnliche Kombination aus extrem hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen. Der ungewöhnliche Witterungsverlauf hat der Wasserversorgung besondere Leistungen abverlangt. Die trockene Witterung ging insbesondere in den Monaten Juli und August 2018 mit einer großen Hitze einher, in der sowohl Tarif- als auch Großkunden einen extrem hohen Wasserbedarf hatten. Der personenbezogene Wasserbedarf stieg im letzten Jahr von 123 Liter an auf 127 Liter pro Kopf und Tag, nachdem in den Jahrzehnten zuvor eher ein stetiger Rückgang zu verzeichnen war.

Die aktuellen Klimabedingungen bedeuten für die Trinkwasserversorgung, dass längere Phasen der Trockenheit und Dürre überbrückt werden müssen, wodurch der Speicherung von Rohwasser eine noch höhere Bedeutung zukommt. Denn nennenswerte Grundwasservorräte, die für die zentrale Trinkwasserversorgung herangezogen werden könnten, gibt es in unserer Region nicht.

„Das Fließgewässer Ruhr ist Lebensader für die Wassergewinnung. Aus ihr schöpfen die Wasserversorger den Rohstoff für ihre Grundwasseranreicherung. Somit sind die Talsperren des Ruhrverbandes - neben weiteren wichtigen wasserwirtschaftlichen Aufgaben im Ruhreinzugsgebiet – die Vorlieferanten des Rohwassers für die Wasserwerke und gleichen den Wasserbedarf über längere Trockenphasen aus“, erklärt Roland Rüther, Vorsitzender der AWWR, das Zusammenspiel.

Auch im sehr trockenen vergangenen Jahr lieferten die Talsperren über den Fluss Ruhr durchgängig und zuverlässig die ausreichenden Mengen der benötigten Ressource Rohwasser für die Wasserwerke an der Ruhr. „Diese lieferten an Spitzentagen bis zu 50 % mehr Wasser als an durchschnittlichen Tagen. Am heißesten Tag im August 2018 haben die Mitgliedsunternehmen der AWWR gemeinsam fast 1 Mio. m³ Trinkwasser gefördert (exakt 950.000 m³) – der Durchschnittswert liegt bei 650.000 m³/d“, so Rüther weiter.

Fazit: Die mengenmäßig stets ausreichende und qualitativ einwandfreie Versorgung der Menschen im Ruhreinzugsgebiet mit Trinkwasser wurde auch in 2018 trotz besonderer klimatischer Herausforderungen und daraus resultierender Höchstfördermengen gewährleistet. Im Rahmen der Daseinsvorsorge sind die Talsperren des Ruhrverbandes für eine zukunftsfähige und wirtschaftliche Trinkwasserversorgung in der Region alternativlos.

„Wasserwende“ – Pro Trinkwasser aus dem Hahn
Trinkwasser ist nicht nur das wichtigste Lebensmittel – in Deutschland ist es auch das bestkontrollierte. Die deutsche Trinkwasserverordnung setzt die schärfsten Standards für Trinkwasser weltweit, die flächendeckend noch weit unterschritten werden. Die DIN 2000, die die Leitsätze für die zentrale Wasserversorgung formuliert, beschreibt wie das Trinkwasser aus dem Hahn beschaffen sein muss: „Trinkwasser muss frei sein von Krankheitserregern und darf keine gesundheitsschädlichen Eigenschaften haben. Es muss ferner keimarm sein. Trinkwasser soll der Herkunft nach appetitlich sein und nach der äußeren Beschaffenheit zum Genuss anregen. Es soll daher farblos, klar, kühl, geruchlos sein und gut schmecken. Der Gehalt an gelösten Stoffen soll sich in gewissen Grenzen halten und bei bestimmten Stoffen (Eisen-, Mangan-, organischen und Stickstoffverbindungen u.a.) so gering wie möglich sein. Es soll stets in genügender Menge und mit ausreichendem Druck verfügbar sein.“

Die Stiftung Warentest hat sich die Überprüfung dieser Vorgaben in ihrem jüngsten Testbericht vom 26.06.2019 zur Aufgabe gestellt und kam zu dem Ergebnis, dass die Trinkwasserversorger die Anforderungen in den getesteten Belangen erfüllen und ein einwandfreies Produkt umweltschonend zu den Verbrauchern nach Hause transportieren. Weiterhin gibt Warentest dem Trinkwasser den Vorzug vor Mineralwässern aus der Flasche vor dem Hintergrund von Kosten, Reinheit und Umweltschutz.

Preis und Umweltschutz nehmen auch einige Organisationen schon länger zum Anlass, in Projekten zur sogenannten „Wasserwende“ auf die Vorteile von Trinkwasser aufmerksam zu machen und auf die Vermeidung von Flaschenwasser hinzuwirken. Denn im Vergleich zu oft weit transportierten Mineralwässern, schont Trinkwasser das Klima deutlich und vermeidet Plastikmüll.

Über das gesamte Bundesgebiet verteilt werden örtliche Wasserversorger (auch AWWR-Mitgliedsunternehmen) gemeinsam mit einer vom Bundesumweltministerium unterstützen Stiftung, genannt „a tip: tap e.V.“, aktiv bei diesem Vorhaben. In momentan bundesweit zwölf Wasserquartieren wird Bildungs- und Aufklärungsarbeit geleistet, auf bereits bestehende „Refill-Stationen“ hingewiesen und auf die Schaffung weiterer „Trink-Orte“ hingewirkt. Durch besagte „Refill-Stationen“ und „Trink-Orte“ – oft auch Trinkbrunnen der heimischen Wasserversorger – soll der Zugang zu Trinkwasser für unterwegs verbessert werden. Auch das Projekt „Refill Deutschland“ ebnet diesen Weg, Trinkwasser immer und überall verfügbar zu machen. Dieser Initiative sind mittlerweile mehr als 4.000 Refill-Stationen im öffentlichen Raum zu verdanken, an denen Trinkwasser in mitgebrachte Wasserflaschen gefüllt und kostenlos frisch und kalt genossen werden kann.

Es geht bei diesen Initiativen natürlich auch darum, die Menschen zu sensibilisieren, zuhause auf einwandfreies Trinkwasser von bester Qualität zurückzugreifen. Die Projekte zeigen auf, dass durch die bequeme Verwendung von Trinkwasser aus dem Hahn aktiv etwas für Klima- und Umweltschutz (Vermeidung von Plastikmüll sowie Einsparung von CO2) und den eigenen Geldbeutel getan werden kann. Viele der AWWR-Mitgliedsunternehmen fördern diese Bewegungen mittlerweile.

Zum Ruhrgütebericht 2018.
 

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Pressesprecherin AWWR
Tanja Vock
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