Aktuell besteht eine erhöhte Fließgeschwindigkeit und Strömung in der Ruhr aufgrund der anhaltenden Niederschläge. In Zusammenhang mit der Stauabsenkung am Wehr Westhofen ist eine ernsthafte Gefahrensituation entstanden. Wasserwerke Westfalen und DRLG Westhofen-Garenfeld warnen hier eindringlich.
Im Bereich des Wehrs in Schwerte-Westhofen finden Sanierungsarbeiten an den Deichen statt. Diese Maßnahmen sind mit den zuständigen Behörden abgestimmt und werden noch ca. drei Monate in Anspruch nehmen (RN Schwerte berichtete). Für Wasserwanderer gibt es vor und hinter dem Wehr Westhofen Ausstiegsstellen. Dazwischen muss das Boot über Land getragen werden. Im Oberlauf, also vor dem Wehr, ist aufgrund dieser Baumaßnahmen von Wasserwerke Westfalen und des niedrigen Wasserstandes durch den Abstau eine provisorische Ausstiegsstelle mit einer breiten Treppe errichtet worden. Durch die den Niederschlägen geschuldete starke Strömung in der nun wesentlich engeren Flussbreite ist der Ausstieg momentan sehr schwierig. Schilder warnen Wassersportler vor den Gefahren und ein mit Bojen gesichertes Absperrseil macht auf den Bereich, über den hinaus nicht gefahren werden darf, aufmerksam.
Trotz dieser Maßnahmen kam es zu Kenterungen in diesem Bereich. Die Insassen konnten das sichere Ufer am Ausstieg erreichen. Die Boote wurden jedoch durch die offenen Wehrklappen gespült oder durch Strömungswirbel im sogenannten Tosbecken direkt hinter der Wehranlage gehalten. Wasserwerke Westfalen und DLRG warnen eindringlich: Versuche, die Boote selbst aus dieser Strömung zu bringen, sind absolut lebensgefährlich! Auch erfahrene Rettungsschwimmer und Strömungsretter mit entsprechender Ausrüstung haben vor diesen Bereichen den größten Respekt.
Die Gefahr des Ertrinkens ist auch für geübte Schwimmer und sogar mit Rettungsweste sehr groß. Die Kraft des Wassers darf nicht unterschätzt werden. Aktuell fließen rund 50 m³ Wasser - das sind mehr als 200 Badewannen voll - pro Sekunde durch die Wehrklappen der Wehranlage.