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Wasserwerk Hengsen
Zum Kellerbach 52, 58239 Schwerte
Seit 1908 besteht das im Ruhrtal gelegene Wasserwerk Hengsen. 152 Hektar stehen als Wassergewinnungsgelände zur Verfügung. Zur Grundwasseranreicherung wird hier vorgereinigtes Ruhrwasser über große Versickerungsbecken in den Untergrund infiltriert. Im Untergrund fassen gelochte Sickerleitungen das Wasser, bestehend aus angereichertem Grundwasser, Uferfiltrat und natürlichem Grundwasser, und leiten es im freien Gefälle zum Pumpwerk.
In Kürze wird die naturnahe Aufbereitung zur Trinkwassergewinnung um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Seit Anfang 2020 wird eine weitergehende Aufbereitungsanlage gebaut, um für die Entfernung eventuell zukünftig auftretender, unerwünschter Stoffe gewappnet zu sein. Prävent plus - das Schwerter Verfahren - umfasst eine Ozonung, eine Flockung, eine Mehrschichtfiltration und eine Adsorption mit Aktivkohle. Im Rahmen dieser Maßnahme wird die Entsäuerung auf ein physikalisches Verfahren umgestellt. Die Umstellung der abschließenden Trinkwasserdesinfektion auf eine physikalisches Verfahren mittels UV-Licht ist bereits vollzogen.
Die Jahreskapazität des Wasserwerkes beträgt 27 Millionen m³. Neun Kreiselpumpen speisen das Trinkwasser in die örtlichen Verteilungsnetze und mehrere Hochbehälter ein. Die größten Pumpen können 1.000 m³ Wasser pro Stunde auf eine Höhe von bis zu 120 Meter fördern.
Das Wasserwerk Hengsen versorgt Dortmund (teilweise), Holzwickede (teilweise), Iserlohn (teilweise) und Schwerte (teilweise) mit Trinkwasser.
Wasseraufbereitung im Detail
Vorreinigung
- Stausee Hengsen (Sedimentation)
- Feinrechen
- Kiesvorfiltration (4 Filterbecken, Gesamtfläche 15.400 m²)
künstliche Grundwasseranreicherung
- Dosierung von Pulveraktivkohle
- Langsamsandfiltration (6 Versickerungsbecken, Gesamtfläche 26.600 m², Filtergeschwindigkeit 1,0 - 2,0 m/d)
- Untergrundpassage
oder
- Sickerwiesen (Gesamtfläche 80.000 m², Filtergeschwindigkeit 0,1 – 0,2 m/d)
- Untergrundpassage
Nachbehandlung
- Anhebung des pH-Wertes durch Zugabe von Natronlauge
- Desinfektion mit UV-Licht
aktuell im Bau: weitergehende Wasseraufbereitung
Um einigen in der Ruhr vorkommenden organischen Spurenstoffen auch künftig optimal entgegenzutreten, wurde die naturnahe Wasseraufbereitung aus Gründen der Vorsorge um zusätzliche technische Verfahrensschritte ergänzt. Dadurch werden die Vorgaben des Programms "Reine Ruhr" des Landes NRW umgesetzt. Bei Wasserwerke Westfalen wurde nach mehrjährigen Versuchen eine Kombination gewählt aus
- Ozonung
- Flockung (bei Bedarf)
- Mehrschichtfiltration
- Adsorption an Korn-Aktivkohle
Die WAA im Wasserwerk Hengsen wird voraussichtlich 2023 fertiggestellt sein. Die Einführung der zusätzlichen Aufbereitungsstufen und physikalischen Nachbehandlungsschritte nach "Prävent plus, dem Schwerter Verfahren" wird mit Fertigstellung des Wasserwerks Halingen in 2025 in allen Wasserwerken von WWW umgesetzt sein.
Flyer zum Download "Weitergehende Aufbereitung"